DAS PATAKHA TRAUT SICH DEN VOLLEN GESCHMACK INDIENS

Patakha heißt ein indisches Restaurant an der Urbanstraße in Kreuzberg, das Ende Januar eröffnet hat. Und „Patakha“ heißt übersetzt Feuerwerk – ein sehr treffend gewählter Name in Anbetracht dieser tatsächlichen Geschmacksexplosionen.

Scharf beobachtet: Restaurant Patakha in Kreuzberg

Hinter dem Patakha steckt Gaurav Sharma. Man kennt den gebürtigen Inder bereits aus dem Wilmersdorfer Bahadur, welches er Anfang des Jahres aufgrund von innerbetrieblichen Veränderungen in Prince of Punjab umbenannt hat. Und aus dem ebenfalls indischen Gapshap in Charlottenburg, welches er unlängst abgegeben hat, um sich auf sein neustes gastronomisches Projekt zu konzentrieren – das Patakha eben.

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Anders als die nordindisch ausgerichtete Küche in seinem Wilmersdorfer Lokal ist die Speisekarte in Kreuzberg süd- und ostindisch inspiriert. Das heißt: viel Reis, viel Kokosnuss, jede Menge Gewürze und Schärfe. Sinnbildlich dafür sind die Kari Plates, übersetzt Curry-Platten (ab 15 €). Die großen, goldenen Teller beeindrucken bereits optisch und nehmen beinahe den halben Tisch ein. Darauf befinden sich ein Schälchen Sambhar, die scharfe, flüssige Linsensuppe, eine Schale Curry nach Wahl, etwas Kokos- und etwas Zwiebel-Chutney, eine Portion geraspeltes Kokosfleisch namens Sambol zum Abmildern der Schärfe und ein hausgebackenes indisches Brot.

Die Wahl fällt auf Dosa, einen dünnen, knusprigen Fladen aus fermentiertem Linsen- und Reismehl, der durch das Braten auf einer gusseisernen Platte etwas Fett bekommt. Fett, das in der Schärfebewältigung des gewählten Auberginen-Karis gut aufgeht. Dieses wird nämlich nach einem Rezept der Andhra-Küche zubereitet, in der die Vorliebe für Schärfe auch geo-klimatisch grundiert ist. In der südost-indischen Region Andhra-Pradesh begünstigt das heiße und feuchte Klima den Anbau von roten und grünen Chilis.

Patakha serviert von Freitag bis Sonntag Fisch

Glücklicherweise begünstigt das dazu gereichte herzhafte Lassi wiederum die Schärfetoleranz. Bei jeder Bestellung wird es frisch gemixt aus Joghurt, Wasser, Minze und Kreuzkümmel, sodass ein angenehm wässriges, erfrischendes Getränk entsteht, das man keinesfalls verpassen sollte. Auch, weil es so gut zu dem wechselnden Fisch passt, den es im Patakha immer von Freitag bis Sonntag gibt. Der Wolfsbarsch kommt im Ganzen in einer roten, vollmundigen Soße und wird vor dem Garen kräftig und scharf mariniert. Im Kontrast dazu steht das weiße, weiche Fleisch des Fischs, mit dem sich die ölige Soße wunderbar aufsaugen lässt.

Die größte Geschmacksexplosion an diesem Abend erzeugt jedoch der Samosa Chaat (8,90 €). Der indische Streetfood-Snack aus zerschnittenen, frittierten Kartoffel-Teigtaschen, die großzügig mit dreierlei Chutneys und Joghurt garniert werden, deckt von pikant über floral bis hin zu säuerlich alles ab. Ganz puristisch hingegen ist das Dessert namens Shrikhand, das seit einem Besuch vor vielen Jahren im ehemaligen Bahadur unvergessen blieb. Dieses Schälchen fettreicher Joghurt mit Safran und Pistanziensplittern, herb, säuerlich und nahezu ungesüßt, ist genau der Abschluss, den man sich nach einem solchen – Achtung, Floskel! – Feuerwerk der Aromen wünscht.

  • Patakha Urbanstraße 31, Kreuzberg, Di–Fr 17–23 Uhr, Sa–So 12–23 Uhr, ab April auch Wochenendbrunch, online
  • Prince of Punjab (ehemals Bahadur) Sigmaringer Straße 36, Wilmersdorf,

    Di–Fr 11.30–14 und 17–23 Uhr, Sa–So 12–23 Uhr, Instagram, Website

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