JETZT WIRD ANGEGRILLT – UND MIT IRRTüMERN AUFGERäUMT: 8 HARTNäCKIGE GRILL-MYTHEN, DIE IN DIE TONNE GEHöREN

Endlich ist es wieder so weit. Wir können es schon riechen, die Zeit ist reif: Jetzt wird angegrillt! Gibt es etwas Schöneres, als an einem sonnigen Sommertag die Küche in den Garten oder auf den Balkon zu verlegen und Fleisch, Fisch oder vegane Alternativen auf den Grill zu werfen? We doubt it. Um in dieser Saison auch alles richtig zumachen, geben wir Tipps fürs Grillen und räumen wir mit halb garem BBQ-Wissen auf, das sich hartnäckig hält, obwohl es eigentlich totaler Blödsinn sind. Holzkohle, Bier und ständiges Wenden? Auf diese gängigen Grill-Mythen fast alle rein. Sie ab sofort nicht mehr.

Tipps fürs Grillen: Auf diese 8 Grill-Mythen fallen fast alle rein

Alle, die regelmäßig für die gesammelte Mannschaft am Grill stehen, wissen, dass man dort so einiges falsch machen kann. Jetzt kommt die schlechte Nachricht: Auch unter den Tipps fürs Grillen, die Sie irgendwo aufgeschnappt haben und seither als ultimatives BBQ-Knowledge anpreisen, kursieren viele Falschinformationen. Damit Sie zumindest die künftig vermeiden, haben wir acht Grill-Mythen zusammengestellt, auf die fast alle reinfallen. Read and learn! Wenn Sie das Grillgut jetzt nicht noch anbrennen lassen, kann eigentlich nicht mehr viel schiefgehen. 

Grill-Mythos #1: Nur ein Holzkohlegrill sorgt für den authentischen Grillgeschmack

Gutes Equipment, macht gute Grillmeister*innen aus. Ein guter Grill, gute Ausstattung und gute Vorbereitung sind unverzichtbar für das perfekte BBQ-Erlebnis. Viele schwören dabei auf Holzkohlegrills. Das sei die einzig wahre Option, um alles aus dem Grillgut herauszuholen. Und da wären wir schon bei dem ersten Grill-Mythos, auf den fast alle reinfallen. Natürlich kann man mit einem guten Holzkohlegrill auch gute Ergebnisse erzielen, keine Frage. Aber das Argument, nur dann würde das Grillgut die gewisse rauchige, holzige Note bekommen, ist schlicht und ergreifend falsch. Denn: Die Röstaromen, die für den erwünschten Geschmack verantwortlich sind, bilden sich auch ohne die Holzkohle. Schmeckbare Inhaltsstoffe der Holzkohle sind bei der Glut bereits verbrannt und würden eher von schlechter Qualität zeugen. Tipp fürs Grillen: Ein guter Elektrogrill tut es also auch. Vor allem, wenn Sie in der Stadt wohnen.

Grill-Mythos #2: Nur Mariniertes kommt auf den Grill

Ein Steak muss mariniert auf den Grill, basta. Dieser weitverbreitete Grill-Mythos, auf den fast alle reinfallen, ist falsch. Unser Tipp fürs Grillen: do it as you like. Natürlich kann man das Grillgut mariniert auf den Grill werfen. Oftmals sind die Fertig-Marinaden aber nicht unbedingt von bester Qualität. Deshalb: Entweder selbst marinieren oder ohne alles auf den Grill werfen. Gerade bei hochwertigen Steaks bleibt so der Eigengeschmack des Fleisches erhalten. Und darum geht's ja schließlich.

Grill-Mythos #3: Fleisch nicht vorher salzen

Alternativ zur Marinade kann man das Grillgut auch einfach mit Pfeffer und Salz würzen. Aber Obacht! Auch hier toben weitverbreitete Grill-Mythen, auf die fast alle reinfallen. Wann würzt man das Fleisch? Viele behaupten, ihr Tipp fürs Grillen wäre, das Fleisch erst nach Zubereitung zu salzen. Ansonsten würde es dem Grillgut zu viel Wasser entziehen. Das ist, Sie ahnen es schon, ein Tipp für die Tonne. Denn Salz entzieht Fleisch selbst über Stunden hinweg keine relevante Menge an Feuchtigkeit. Wer Fleisch, Fisch oder vegane Alternativen hingegen eine halbe Stunde vorher mit grobkörnigem Salz bestreut und die Kristalle eindrückt, kann von einer krossen Kruste profitieren. Beim Pfeffer müssen Sie hingegen wirklich aufpassen: Der verbrennt bei großer Hitze schnell. Den also wirklich erst danach benutzen.

Grill-Mythos #4: Alutassen kann man problemlos verwenden

Um den Grill zu schonen oder zu verhindern, dass geschnibbeltes Gemüse in die Glut fällt, nutzen viele Holzkohlegriller Alutassen. Falls Sie zu dieser Gruppe gehören und einem der gängigsten Grill-Mythen glauben, hoffen wir, dass Sie sich nach diesem Artikel davon distanzieren. Auch wenn wir im Alltag viele Produkte aus Aluminium benutzen und selbst kleine Mengen des Leichtmetalls zu uns nehmen, ist das nicht unbedingt gesund. Also lieber lassen. Unser Tipp fürs Grillen: Alternativen wie Butcher Paper, Holzplanken oder Grillplatten, die man statt den Alutassen nutzen kann. Sieht auch schöner aus.

Grill-Mythos #5: Scharfes Anbraten schließt die Poren

Ein bekannter Grill-Mythos, auf den fast alle reinfallen, lautet: Steaks muss man scharf anbraten, damit sich die Poren schließen und das Fleisch saftig bleibt. An sich ist es keine schlechte Idee, Steaks scharf anzubraten, dann bekommt man eine schöne Kruste (kleiner Tipp fürs Grillen). Allerdings ist das mit den Poren totaler Blödsinn. Denn: Steaks haben gar keine Poren. Fleisch besteht aus Muskelfasern, die sich zwar bei Hitze zusammenziehen, aber das Entrinnen von Fleischsaft trotzdem nicht aufhalten können. Das passiert allerdings erst, sobald das Innere stark erhitzt wird. Dann ist das Steak aber auch schon verkohlt.

Grill-Mythos #6: Grillgut mit Bier ablöschen

Wir lieben Bier. An warmen Sommertagen ein kühles Blondes und wir sind glücklich. Weniger glücklich sind wir aber über den verbreiteten Grill-Mythos, Bier würde sich zum Ablöschen des Grillgutes oder der Grillglut eignen. Denn das ist, Pardon, totaler Schwachsinn. Trifft das Bier auf Glut oder heiße Asche, wird der Siedepunkt binnen weniger Sekunden erreicht. Die Asche wird hochgeschleudert und setzt sich auf dem Grillgut ab. Außerdem verbrennen dabei die Bier-Bestandteile Hopfen, Malz und Hefe und verwandeln sich in weniger verträgliche Stoffe. Dann wird aus dem lässigen Move schnell ein ungenießbares Szenario. Unser Tipp fürs Grillen: Bier lieber direkt trinken.

Grill-Mythos #7: viel Wenden hilft viel

Manchmal ist weniger mehr. So auch bei unserem nächsten Grill-Mythos, auf den fast alle reinfallen. Wer am Grill steht, muss ständig in Action sein. Deshalb wird das Grillgut häufig hin und her gewendet. Echte Grill-Profis erkennt man daran, dass sie gerade das eben nicht tun. Erhitzt man ein Stück Fleisch, dringt die Hitze von außen nach Innen. Allerdings kann sie die Außenschicht erst nach einer gewissen Zeit passieren. Wenden Sie das Steak zu früh, kühlt die Seite wieder ab und der Vorgang beginnt von Neuem. Es dauert also deutlich länger, bis Ihr Grillgut ready ist. Bei Würstchen oder Gemüse trifft das allerdings nicht zu. Tipp fürs Grillen: Die dürfen Sie gerne häufiger wenden!

Grill-Mythos #8: direkt nach dem Grillen essen

Sie sind fast am Ziel, haben alle unsere Tipps fürs Grillen beachtet und die hartnäckigsten Grill-Mythen vermieden. Jetzt geht's ans Essen. Wobei, einen letzten Irrtum haben wir noch für Sie. Denn bevor Sie anfangen, das Grillgut direkt zu verzehren, sollten Sie kurz abwarten (und diesen Absatz lesen). Denn gerade Fleisch braucht nach dem Grillen einige Minuten, um wieder zur Ruhe zu kommen. Währenddessen entspannen sich die Fleischfasern und der Saft verteilt sich besser. Schneidet man ein Steak direkt an, läuft der Saft heraus und es trocknet schnell aus. Don't do. Wie lange das Fleisch ruhen muss, kommt auf Größe und Temperatur an. Mit 15 Minuten machen Sie aber meist nichts falsch. Währenddessen können Sie das Stück beispielsweise in Butcher Papier einwickeln, dann bleibt es auch warm. So, genug gewartet. Jetzt dürfen Sie in Ruhe die Lorbeeren Ihrer Arbeit genießen. Well deserved.

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